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Unter­nehmens­ziele

einfach erklärt

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Definition

Definition: Was sind Unternehmens- bzw. Qualitätsziele?

Unternehmensziele sind die maßgeblichen Faktoren und Grundlagen für jede Form des unternehmerischen Handelns. Sie setzen sich auch aus den Zielsetzungen der jeweiligen Fach- und Führungskräfte und ihrer Abteilungen zusammen. Unternehmensziele beschreiben also einen messbar angestrebten Zustand, der durch wirtschaftliche Entscheidungen erreicht werden soll.

Zu den wichtigsten Zielen eines Unternehmens zählt die Gewinnmaximierung. In der BWL sind die Kennzahlen Umsatz, Mitarbeiter und Produkte die Grundlage der Unternehmensziele.

Unternehmensziele im Überblick: Unterschiede und Arten

Bei Unternehmenszielen unterscheidet man drei grundsätzliche Arten der Zielsetzung. Bei allen Varianten spielen andere Faktoren eine Rolle bei der Festlegung.

Wirtschaftliche Unternehmensziele

Nahezu alle Maßnahmen, die ein Unternehmen ergreift, sind Bestandteil einer Gewinnmaximierung und haben daher immer einen gesteigerten Umsatz zum Ziel. Wirtschaftliche sowie strategische Unternehmensziele stellen daher immer das profitable Denken und Handeln in den Vordergrund.

Eine Ausnahme sind Gründer: Für sie hat die Kostendeckung zunächst oberste Priorität.

1. Ertragsziele

Jede Arbeit, deren Ergebnisse in absoluten Zahlen messbar ist und unmittelbar mit den Bereichen Umsatz, Gewinn und Kapital zusammenhängt, kann ein Ertragsziel sein. Dies kann gesteigerter Umsatz, aber auch ein neues Produkt sein.

2. Marktziele

Diese Zielsetzung legt für die Zukunft die Rolle des eigenen Unternehmens im gesamten Markt, bzw. der jeweiligen Branche fest. In den meisten Fällen setzen sich Unternehmen einen in Prozent festgeschriebenen Marktanteil zum Ziel.

3. Leistungsziele

Leistungsziele umfassen die nicht immer in Zahlen messbaren Inhalte, wie zum Beispiel die Motivation innerhalb der Teams. Um die eigenen Unternehmensziele zu definieren, müssen auch „weicheKomponenten berücksichtigt werden.

Soziale Unternehmensziele

Die sozialen Unternehmensziele umfassen alle Maßnahmen, die sich mit den menschlichen Bereichen und deren Leistung beschäftigen. Hierzu zählt der Umgang mit den folgenden Personengruppen:

  • Angestellte
  • Kunden
  • externe Dienstleister

Unternehmen möchten mit bestimmten Maßnahmen ebenso ein gutes Betriebsklima und eine hohe Motivation erreichen. Die sozialen Unternehmensziele sind nur schwer messbar, aber elementar für alle Bereiche.

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Info

Beispiel: Zielkonflikt

Bei den Unternehmenszielen besteht immer dann ein Zielkonflikt, wenn sich wirtschaftliche und soziale Zielen gegenseitig behindern.

Ein Beispiel wäre, wenn ein Unternehmen Personalkosten einsparen aber gleichzeitig Arbeitsplätze sichern will.

Ökologische Unternehmensziele

Themen wie Umweltschutz, Recycling und Nachhaltigkeit zählen heutzutage und in der Zukunft zu den wichtigsten ökologischen Unternehmenszielen.

Insbesondere die jüngere Generation legt beim Kauf von Produkten und Dienstleistungen jeder Art großen Wert auf diese Faktoren. Selbst wenn Unternehmen hierdurch bei der Produktion höhere Kosten haben, kann dies unter Umständen durch einen gesteigerten Umsatz ausgeglichen werden.

Bei den ökonomischen Unternehmenszielen unterscheidet die BWL darüber hinaus zwei verschiedene Prinzipien, um die wirtschaftlichen Ziele zu erreichen:

Maximalprinzip:
Minimalprinzip:
Hiermit sollen die größtmöglichen Ergebnisse mit einem von vorneherein definierten und messbaren Aufwand erreicht werden.
Bei dieser Zielsetzung wird versucht die optimalen Ergebnisse mit möglichst geringen Mitteln zu erreichen.

Sachziele als Unternehmensziele

Unternehmensziele unterscheidet man grundsätzlich in zwei unterschiedliche Arten:

  1. Die Formalziele, bzw. Erfolgsziele
  2. Die Sachziele

Letztere ergeben sich aus den Formalzielen.

Ein Sachziel erreicht man in einer bestimmten Zeit und in einer bestimmten Art und Menge, bzw. Güte und Qualität. Es handelt sich dabei also um konkrete Produkte sowie Ergebnisse und schließt somit operative Unternehmensziele ein.

Beispiele für Sachziele:

  • Konkretes Handeln bei der Ausübung der verschiedenen betrieblichen Funktionen wie z. B. Fertigungsprozesse in der Automobilindustrie.
  • Leistungsziele wie Märkte, Umsatz, Art und Qualität der Produkte.
  • Monetäre Unternehmensziele wie Kapitalbeschaffung, Liquidität oder Risiko.
  • Führungs- und Organisationsziele wie Planung, Problemlösung, Führungsstil und Organisationsstruktur.

Qualitative und quantitative Unternehmensziele

Wer seine Unternehmensziele formulieren will, kann sich Meilensteine festlegen und gewünschte Ergebnisse definieren. Dabei ist die Zielsetzung eines Unternehmens im Grunde genommen die gewünscht realisierte Vision.

Beispiele für typische Unternehmensziele sind:

  • Nachhaltige Qualitätsprodukte
  • Schaffung von Arbeitsplätzen
  • Hohe Lebensqualität der Arbeitnehmer
  • Verbesserung der gesamtgesellschaftlichen Verhältnisse

Die Mehrzahl schätzt das eigentliche Ziel von Unternehmen allerdings als gewinnorientiert, innovativ und effizienzmotiviert ein. Jede Zielsetzung resultiert aus Erfahrungen der Vergangenheit und ist Grundlage für Entscheidungen und neue Konzepte.

Alle diese Ziele lassen sich in die Kategorien qualitative und quantitative Unternehmensziele einteilen. Zu beachten ist allerdings, dass diese Einteilung nicht immer klar voneinander abgrenzbar ist.

Definition

Definition: Was sind qualitative Unternehmensziele?

Bei qualitativen Unternehmenszielen handelt es sich um die schwer messbaren und kaum konkret greifbaren Ziele. Daher bezeichnet man diese Ziele auch als Soft Facts oder im Bereich der Mitarbeiter als Soft Skills.

Beispiele für qualitative Unternehmensziele

  • Kundenzufriedenheit, die anhand von Besuchen bei Kunden gemessen werden kann
  • Verbesserung des Images bei einer neuen Zielgruppe durch gezieltes Marketing
  • Die Kundenbindung optimieren
  • Vertrauen in das Unternehmen aufbauen
Definition

Definition: Was sind quantitative Unternehmensziele?

Quantitative Unternehmensziele lassen sich sehr klar greifen und sind messbar. Daher werden diese Zielsetzungen auch als Hard Facts bezeichnet. Häufig wird für die Definition von quantitativen Unternehmenszielen ein klarer Prozentwert für die Steigerung, Einsparung oder die Verbesserung von konkreten Ergebnissen angesetzt.

Beispiele für quantitative Unternehmensziele

  • Die Minimierung der Absprungrate von der Homepage um definierte Prozente
  • Die Vergrößerung des Absatzes um eine festgesetzte Quote für die nähere Zukunft

Kurzfristige, mittelfristige und langfristige Unternehmensziele

Kurzfristige Unternehmensziele

Kurzfristige Unternehmensziele sind Ziele, die sich auf einen Zeitraum von wenigen Jahren bzw. bis zu einem Jahr beziehen. Hierrunter fallen vor allem finanzwirtschaftliche Entscheidungen wie zum Beispiel der angestrebte Umsatz, der im jährlichen Haushaltsplan formuliert wird.

Mittelfristige Unternehmensziele

Als mittelfristige Unternehmensziele bezeichnet man Ziele mit einem meistens festgesetzten Zeitrahmen von einem bis zu drei Jahren oder einem bis zu fünf Jahren. Will man solche Unternehmensziele formulieren, kann man sich auch an der In der öffentlichen Finanzwirtschaft orientieren, die eine mittelfristige Finanzplanung (Kameralistik) bzw. mittelfristige Ergebnis- und Finanzplanung (Doppik) kennt.

Langfristige Unternehmenszielen

Unter langfristigen Unternehmenszielen versteht man Ziele, die Zeiträume von mehr als drei oder mehr als fünf Jahren betreffen. Diese Ziele reichen somit weit in die Zukunft und sind Bestandteil der Vision eines Unternehmens. Ein Beispiel für ein denkbares, langfristiges Ziel im Bereich von Unternehmen ist zum Beispiel die Eröffnung neuer Standorte oder die Expansion in neue Märkte oder Kontinente.

Info

Was ist der Unterschied zwischen Unternehmenszielen und Unternehmenswerten?

Im Gegensatz zu den Zielen zählen die Unternehmenswerte zum Fundament der sogenannten Unternehmenskultur. Sie sind wie festgeschriebene Charaktereigenschaften des jeweiligen Betriebs. Die Werte eines Unternehmens bestimmen seine Identität und geben seinen Mitarbeitern im täglichen Arbeitsalltag feste Handlungsstrategien vor. Dies erleichtert Arbeitnehmern die Interaktion mit Kunden und Kollegen.

Komplementäre Unternehmensziele

Bei komplementären Unternehmenszielen handelt es sich um zwei Unternehmensziele, bei denen die Verfolgung des einen Ziels sich positiv auf das andere auswirkt. Wenn ein Unternehmen ein Ziel erreichen will, erhöht es die Chance, auch einen weiteren Erfolg zu haben. Das Gegenteil von komplementären Zielen sind konkurrierende Unternehmensziele. Hierbei könnte die Erreichung des einen Ziels ein anderes gefährden.

Eine weitere Unterscheidung ist die zwischen neutralen bzw. indifferenten Ziele. Für Unternehmen ist das Festlegen mehrerer, komplementärer Ziele eine positive Strategie, da sich hier sinnvolle Synergien entwickeln. Für eine erfolgreiche Mittel-Zweck-Beziehung sollten vor allem Unterziele mit dem jeweiligen Oberziel komplementär sein.

  • Ein Oberziel für Unternehmen kann zum Beispiel die schlussendliche Vermarktung eines neuen Produktes sein.
  • Ein Unterziel auf dem Weg dahin kann etwa der Bau einer neuen Produktionsstraße hierfür sein.

In diesem Fall wären Ober- und Unterziel komplementäre Ziele.

Unternehmensziele setzen: Darum sind sie so wichtig

Unternehmensziele zu formulieren, hilft Unternehmen, sich eine Richtung bzw. einen Fokus zu geben und einen Kurs festzulegen, dem sowohl das Management als auch Mitarbeiter leicht folgen können.

Unternehmensziele zu haben, steigert nicht nur die Motivation und Produktivität, sondern hilft auch, den gewünschten Erfolg zu haben und somit den Umsatz zu generieren oder zu steigern. Schlussendlich ist es ratsam, ein komplettes Unternehmenszielsystem zu implementieren und damit konsequent sowohl kurzfristige als auch langfristige Unternehmensziele zu setzen und schließlich zu erreichen.

SMART Unternehmensziele

Im besten Fall folgen Unternehmen dem sogenannten SMART-Modell, einer der messbarsten Maßnahmen zur Erstellung von Unternehmenszielen. Das SMART-System hilft dabei, wirtschaftliche Unternehmensziele zu erreichen.

In diesem Zusammenhang ist es ratsam, sich eine Liste von Maßnahmen und Faktoren zu erstellen. Dabei sollte man immer versuchen, Ziele zu wählen, die folgende Faktoren beinhalten:

Spezifisch
Was muss genau getan werden, um das Ziel zu erreichen?
Messbar
Wie genau will man das Ziel erreichen und wie kann der Erfolg gemessen werden?
Achievable (Erreichbar)
Ist das gewünschte Unternehmensziel realistisch und erreichbar?
Relevant
Wie ist dieses Ziel für die weiteren Interessen des Unternehmens relevant?
Terminiert
Festlegen der kurzfristigen und der langfristigen Unternehmensziele.

Die SMART-Methode hat sich insbesondere auch für Gründer und junge Unternehmen bewährt und ist eine sinnvolle Strategie für die Zukunft von Unternehmen.

Zusammenfassung

Unternehmensziele zusammengefasst

  • Meist überwiegt der Faktor Gewinnmaximierung bei der Formulierung der Unternehmensziele.
  • Üblicherweise wird man die gesetzten Ziele jedoch zeitlich eingrenzen und in kurz-, mittel- und langfristige Ziele einteilen.
  • Unternehmensziele teilen sich in verschiedene Arten auf: Wirtschaftliche Ziele, ökonomische Ziele und soziale Ziele. Jeder dieser Faktoren befasst sich mit den einzelnen Unternehmensbereichen.
  • Die ökonomischen Unternehmensziele unterteilen sich in Ertragsziele, Marktziele und Leistungsziele. Um diese zu erreichen, verfährt man entweder nach dem Minimalprinzip oder dem Maximalprinzip.
  • Qualitative Unternehmensziele sind die sogenannten „Soft Skills“ wie eine Vision oder die Motivation der Mitarbeiter. Quantitative Unternehmensziele sind klar messbar und zeigen sich in Umsatz und Gewinn.
  • Bei komplementären Unternehmenszielen zeigt sich ein positiver Faktor dadurch, dass bei zwei Unternehmenszielen die Verfolgung des einen Ziels sich positiv auf das andere auswirkt.
  • Insbesondere bei der Gründung von Unternehmen lohnt sie die Formulierung für smarte Unternehmensziele.